Lernen, Lehren und (Er-)Leben

Unser Verständnis vom gemeinsamen Lernen, Lehren und (Er-)Leben

Es geht darum, jedem Kind die Rahmenbedingungen zu verschaffen, die es braucht.

Individualisieren und Kooperieren

Unser Grundverständnis von Lernen und Lehren wird von zwei wesentlichen Konzepten geprägt: Individualisierung und Kooperation. Dabei geht es darum, jedem Schüler und jeder Schülerin die Rahmenbedingungen zu verschaffen, die es braucht, um möglichst selbständig im eigenen Lerntempo die individuell bestmöglichen Lernziele zu erreichen. Dafür arbeiten multiprofessionelle pädagogische Teams aus Regelschullehrkräften, Sonder- und Sozialpädagoginnen und -pädagogen ‚nah am Kind’ – mindestens ein Drittel unserer Stunden findet in Doppelbesetzung statt; auch werden unsere Teams regelmäßig von FSJlern, Praktikanten, Schulbegleitungen und internationalen Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten ergänzt  und unterstützt.

Im Unterricht wird an unserer Schule viel Wert darauf gelegt, eine zielführende Balance zwischen individuellen Lernarrangements und kooperativen Arbeitsphasen zu erreichen, die zudem möglichst viel Raum zum Üben, Vertiefen und Wiederholen lässt. Dabei spielt auch stets das soziale Lernen eine große Rolle, das sowohl stundenintegrativ als auch in separaten Tutor-Einheiten vertieft wird. Auch der Tutor-Unterricht an sich stellt sowohl den Einzelnen mit all seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen, als auch die Gruppe als Kollektiv dieser vielfältigen Fähigkeiten und Bedürfnisse in den Mittelpunkt. So wird ein sehr direktes Erlebnis gewährleistet, das zu authentischer Einsicht in die Notwendigkeit von Diskussions- und Kompromissbereitschaft sowie interkultureller Kompetenz führt.

Fordern und Fördern

Unsere Schule ist eine Schwerpunktschule im Rahmen der Inklusion in Hamburg. Wir sehen es daher als unsere Aufgabe, all unsere Schülerinnen und Schülern so zu fördern und zu fordern, dass sie zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigt werden. Daher spielt neben unserem allgemeinen Förderkonzept auch unser Sprachförderkonzept eine wichtige Rolle in unserem schulischen Alltag. Unser Unterricht ist durchweg sprachsensibel konzipiert, sodass sowohl eine allgemeine Sprachbildung als auch eine durchgängige Sprachförderung gewährleistet werden kann. Zudem gibt es Kurse zur additiven Sprachförderung. In Jahrgang 5 werden die Lernstände aller Schüler in den Kernfächern Deutsch und Mathe diagnostiziert, und auf Basis der Ergebnisse werden Lernarrangements zur individuellen Förderung für die jeweils 5 Stunden Mathematik- und Deutschunterricht konzipiert. Übungs- und Vertiefungseinheiten bilden den Kern unseres Förder- und Forder-Konzepts. In Lernentwicklungsgesprächen werden zudem mit jeder Schülerin und jedem Schüler individuelle Fördermaßnahmen und Lernpläne vereinbart, die es jedem einzelnen ermöglichen sollen, einen Abschluss zu erreichen, der den jeweiligen Kompetenzen und Bedürfnissen entspricht. Auch das Abitur kann an unserer Schule am Ende der 13. Klasse erworben werden, sodass damit ausreichend Zeit für den individuellen Lernfortschritt gegeben ist.

Auch außerhalb des eigentlichen Fachunterrichts bzw. in Verbindung mit verschiedenen Fächern können unsere Schülerinnen und Schüler ihrer natürlichen Neugierde und Entdeckerfreude nachgehen.

Die Klassen 5-9 haben je einen Neigungskurs-Nachmittag pro Woche an unterschiedlichen Tagen. Die Kurse werden vom pädagogischen Personal unserer Schule, außerschulischen Experten oder Kooperationspartnern geleitet; sie sind bewertungsfreie Lernarrangements, in denen individuelle Interessen und Stärken entdeckt und ausgebaut werden sollen. Die Kurse werden halbjährlich gewechselt, um den SuS möglichst viele ErfahrunStadtteilschule Mümmelmannsbergöglichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen zu bieten:

Sport: z.B. Sportspiele, Tanzen, Tischtennis, Fußball, Handball, Basketball, Kanu, Schach, Fitness

Medien: z.B. Fit werden am Computer, Computerspiele programmieren mit Scratch, Trickfilme selber machen, Arbeiten mit dem 3D-Drucker, Internetseiten selber machen mit Html, Roboter

Natur denken und erfahren: z.B. Forscher, Schulzoo, Angeln, Naturforscher, Philosophie

Sprachen: Spanisch, Türkisch, Deutsches Sprachdiplom

Musik: z.B. Bigband, Jamliner Musikprojekt, Rappen, Gitarre, Saz/Baglama

Bildende Kunst

Kunsthandwerk: Töpfern, Basteln, Stricken

Wirtschaftliches und verantwortungsbewusstes Handeln: z.B. Schülerfirma Stadtteilschule Mümmelmannsberg Company, Mädchentag, Erste Hilfe, Streitschlichter, MUT, interkultureller Kurs, Kochen

Regelmäßig nehmen wir zudem an Wettbewerben teil und bieten die Möglichkeit, verschiedene Sprachzertifikate zu erwerben.

„Moccaffee“

Das Moccaffee ist ein fest verankerter Baustein in unserem Schulleben und öffnet jeden Freitag um 9:35 Uhr seine Pforten, um die bereits Schlange stehenden SchülerInnen und KollegInnen mit selbst zubereiteten Snacks und Getränken zu versorgen.

Im Moccaffee arbeiten und lernen Schüler mit und ohne Handicap miteinander. Die Schüler eignen sich mit Unterstützung von engagierten Sozial- und Sonderpädagogen hauswirtschaftliche und gastronomische Kenntnisse an und erwerben dabei lebenspraktische Fertigkeiten. Sie trainieren berufsbezogene Schlüsselkompetenzen wie Selbstständigkeit, Problemlösung und Kundenorientierung und können ihr Wissen in einer gastronomisch orientierten Abschlussprüfung beweisen.

Schon mehrfach wurde unser Moccaffee ausgezeichnet: 2010 mit dem Bildungspreis von Hamburger Abendblatt und Haspa sowie 2013 als "Bildungsidee 2013" von der Initiative "Deutschland – Land der Ideen", die vom Bundesministerium für Bildung angestoßen wurde.

„Lernzeit“

In unserer sog. Lernzeit, die ihren festen Platz im Stundenplan der 5. und 6. Klassen hat, arbeiten die Schülerinnen und Schüler in individuellem Lerntempo und zu individuell gesteckten Schwerpunkten an den Fächern Deutsch und Mathematik, die für sie als Kernfächer in ihrer gesamtem Schullaufbahn von hoher Relevanz sein werden. Die Schülerinnen und Schüler werden in diesem Rahmen sukzessive dazu befähigt, einen selbstorganisierten Lernprozess zu steuern und zu reflektieren; Pädagogen sind dabei primär Lernbegleiter.

„Lesezeit“

Die Entwicklung der Kern- und Kulturkompetenz des Lesens sowie deren selbstverständliche Integration in den Alltag stehen in unserer sog. Lesezeit explizit im Vordergrund. Zunächst in der 5. und  6. Klasse durchgängig und in Pilotklassen in der Sek. II angesiedelt, ist dieses Modell als ein hochwachsendes konzipiert. Dabei werden 15 Minuten täglich mit dem Lesen einer selbstgewählten Lektüre verbracht. Ein Schüler ist der jeweilige Lesebeauftragte seiner Klasse und für die verbindliche Einhaltung der Lesezeit verantwortlich. Die enge Kooperation mit der Bücherhalle spielt dabei eine wichtige Rolle.

Selbständiges Forschen in der Studienzone

Vor allem ältere Schüler/innen können nach Anmeldung auch in der Studienzone in Gruppen oder Einzelarbeit selbständig und individuell Aufgaben bearbeiten. Die Studienzone verfügt über eine nach Schulfächern geordnete Präsenzbibliothek sowie eine umfangreichen Sammlung von Lexika und Nachschlagewerken. Darüber hinaus stehen dort sowohl PCs als auch Laptops und Drucker zur Verfügung.